Saisonal und regional
Gesund, nachhaltig und voller Genuss durch alle Jahreszeiten
Saisonal und regional ernähren – das klingt nach Trend, ist aber eigentlich pure Tradition. Schon unsere Großeltern haben nach dem gegessen, was Feld, Wald und Garten gerade hergaben. Heute, im Jahr 2025, rückt dieses Thema stärker in den Fokus: steigende Lebensmittelpreise, Klimawandel, der Wunsch nach gesünderem Leben und die Suche nach mehr Qualität machen regionale und saisonale Produkte aktueller denn je.
Und Hand aufs Herz: Es gibt doch kaum etwas Schöneres, als mit einem Korb über den Wochenmarkt zu schlendern, die Farben und Düfte zu genießen und dabei zu wissen, dass die Produkte direkt aus der Region kommen. Ob Kürbis, Äpfel oder Feldsalat – saisonal und regional ernähren bedeutet Abwechslung auf dem Teller, kurze Transportwege und echtes Geschmackserlebnis.
Lass uns also tiefer eintauchen: Warum ist diese Ernährungsform so wertvoll, welche Vorteile hat sie für dich, und welche Lebensmittel im Herbst sind meine persönlichen Favoriten?
Warum saisonal und regional ernähren so wertvoll ist
Für die Umwelt
Der offensichtlichste Vorteil liegt auf der Hand: kurze Transportwege. Wer saisonal und regional einkauft, reduziert den CO₂-Ausstoß, spart Verpackungsmaterial und unterstützt eine Landwirtschaft, die weniger auf energieintensive Lagerung und lange Kühlketten angewiesen ist.
Statt einer Mango, die tausende Kilometer geflogen ist, gönnst du dir einen knackigen Apfel vom Nachbarhof. Für die Umwelt macht das einen riesigen Unterschied.
Für deine Gesundheit
Lebensmittel, die in der Region wachsen und zur richtigen Zeit geerntet werden, haben oft mehr Nährstoffe als Importware, die unreif gepflückt und wochenlang transportiert wird. Saisonales Gemüse steckt voller Vitamine, Mineralstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe, die dein Immunsystem stärken.
Ein Beispiel: Feldsalat, im Herbst frisch geerntet, enthält jede Menge Vitamin C, Kalium und Provitamin A – ein echtes regionales Superfood.
Für deinen Geldbeutel
Klar, Bio-Avocados aus Peru haben ihren Preis. Aber ein Korb voller regionaler Äpfel oder Kürbisse ist nicht nur günstiger, sondern auch ergiebiger. Gerade saisonale Produkte sind in der Haupterntezeit oft deutlich preiswerter. Ein einfaches Rechenbeispiel: Wenn das Feld voll ist, sinkt der Stückpreis.
Für den Genuss
Abwechslung ist einer der schönsten Nebeneffekte. Wer saisonal und regional einkauft, bringt automatisch mehr Vielfalt in seine Küche. Statt immer die gleichen Tomaten im Winter zu essen, probierst du vielleicht mal Steckrüben, Pastinaken oder Rote Bete. Das macht Spaß, inspiriert zu neuen Rezepten und bringt dich näher an die Jahreszeiten.
Meine herbstlichen Lieblings-Lebensmittel
Der Herbst ist für mich die absolute Hochsaison für regionale Vielfalt. Farben, Aromen und Düfte – alles erinnert daran, wie eng Natur und Ernährung miteinander verbunden sind. Vier Lebensmittel gehören für mich unbedingt dazu:
Kürbis – Ein echter Allrounder
Kein Herbst ohne Kürbis! Ob als Suppe, Curry, Ofengemüse oder sogar im Kuchen – er ist ein wahres Multitalent.
Das Fruchtfleisch steckt voller Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A. Dieses wirkt antioxidativ und schützt deine Zellen vor freien Radikalen.
Außerdem enthält Kürbis wertvolle Ballaststoffe, die deine Verdauung fördern, und die Kerne sind reich an Magnesium, Zink und Eiweiß.
Ich liebe ein einfaches Kürbis-Curry mit Kokosmilch und Ingwer – wärmend, würzig und voller Energie.

Feldsalat – unscheinbar, aber voller Power
Klein, grün, unspektakulär? Von wegen! Feldsalat ist einer der nährstoffreichsten Salate überhaupt. Er liefert viel Vitamin C, Eisen, Kalium und Provitamin A.
In Kombination mit einem Dressing aus hochwertigem Pflanzenöl entfaltet sich das enthaltene Vitamin E, das als Anti-Aging-Wirkstoff gilt.
Im Herbst und Winter wächst Feldsalat besonders aromatisch. Ich esse ihn am liebsten mit gebratenen Pilzen und Feta – einfach, frisch und lecker.

Rote Bete – die unterschätzte Powerknolle
Rote Bete ist für mich DAS Herbstgemüse schlechthin. Ihr kräftiger, erdiger Geschmack spaltet zwar die Gemüter, aber die gesundheitlichen Vorteile sind unschlagbar:
- Betanin, der rote Pflanzenfarbstoff, wirkt entzündungshemmend und antioxidativ.
- Eisen, Folsäure und B-Vitamine fördern die Blutbildung.
- Mit nur 41 Kalorien pro 100 Gramm ist Rote Bete ein echtes Leichtgewicht, das trotzdem lange satt macht.
Mein Tipp: Rote-Bete-Aufstrich fürs Sandwich oder als bunter Salat mit Apfel und Walnüssen.

Äpfel – des Deutschen liebstes Obst
Kein Obst ist so typisch deutsch wie der Apfel. Ob süß, sauer oder leicht herb – die Vielfalt an Sorten ist riesig. Und das Beste: Sie wachsen direkt vor unserer Haustür.
Äpfel sind reich an Ballaststoffen, Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen. Besonders spannend: In der Schale stecken die meisten Nährstoffe – also bitte nicht schälen! Außerdem fördern Äpfel eine gesunde Darmflora.
Ich liebe Apfelkuchen, klar. Aber genauso gut sind Ofenäpfel mit Zimt und Nüssen – perfekt für die kalte Jahreszeit.

Ein Blick nach Finnland: Sammeln statt kaufen
In Finnland ist es selbstverständlich, regionale Produkte selbst zu sammeln. Im Sommer gehen die Menschen in den Wald, um Beeren zu pflücken, im Herbst suchen sie nach Pilzen. Dieses „Jedermannsrecht“ erlaubt es jedem, die Schätze der Natur zu nutzen.
Das Sammeln verbindet nicht nur mit der Natur, sondern auch mit der Gemeinschaft: Familien ziehen gemeinsam los, Kinder lernen früh, wie wertvoll Lebensmittel sind. Diese Haltung inspiriert mich sehr – und vielleicht auch dich, beim nächsten Spaziergang mal wieder Beeren oder Kräuter am Wegesrand zu entdecken.
Praktische Tipps für deinen Alltag
- Besuche Wochenmärkte und Hofläden: Dort bekommst du frische, regionale Produkte direkt vom Erzeuger.
- Nutze Apps oder Saisonkalender: Sie zeigen dir, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat.
- Koche bewusst: Plane deine Mahlzeiten nach dem, was die Jahreszeit bietet. Das macht Spaß und spart Geld.
- Probiere Neues: Trau dich an Lebensmittel, die du sonst nicht kaufst – Pastinaken, Quitten oder Schwarzwurzeln bringen Abwechslung.
Fazit: Regional und saisonal ernähren lohnt sich
Saisonal und regional ernähren ist kein Verzicht, sondern purer Gewinn: mehr Geschmack, mehr Gesundheit, mehr Nachhaltigkeit. Der Herbst zeigt uns mit Kürbis, Feldsalat, Roter Bete und Apfel, wie vielfältig unsere Ernährung sein kann – ganz ohne lange Transportwege oder exotische Produkte.
Mach den Test: Dreh eine Runde über den Wochenmarkt, probiere ein neues Rezept und genieße, wie gut sich frische, saisonale Lebensmittel anfühlen. Du wirst sehen: Dein Körper, dein Geldbeutel und die Umwelt danken es dir.
Quellen
Bundeszentrum für Ernährung (2024): Warum saisonal und regional einkaufen sinnvoll ist, https://www.bzfe.de
Verbraucherzentrale (2024): Saisonale und regionale Lebensmittel – Vorteile für Gesundheit und Umwelt, https://www.verbraucherzentrale.de
Utopia (2025): Saisonkalender für Obst und Gemüse, https://utopia.de

