Glücksforschung Glück ist kei Dauerzustand
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Glück ist kein Dauerzustand

Warum wir auch Tiefs brauchen

Hast du dich schon mal gefragt, warum Glück nie lange anhält? Glück ist kein Dauerzustand. Kaum haben wir ein Ziel erreicht oder uns einen Wunsch erfüllt, ist das Hochgefühl auch schon wieder weg. Das liegt nicht daran, dass mit uns etwas nicht stimmt. Es ist einfach so, wie unser Gehirn funktioniert. Glück ist nämlich kein Dauerzustand, und das ist auch gut so.

Unser Gehirn liebt Belohnungen. Wenn wir etwas Schönes erleben, sei es ein Erfolg im Job, ein tolles Essen oder ein Urlaub, schüttet es Dopamin aus. Das fühlt sich großartig an! Aber leider hält dieses Hochgefühl nicht lange an. Wissenschaftler wie der Neurowissenschaftler Henning Beck erklären, dass unser Gehirn sich schnell an positive Erlebnisse gewöhnt und nach kurzer Zeit wieder in den Normalmodus schaltet. Das nennt sich hedonistische Adaption: Wir gewöhnen uns an das Glück und brauchen ständig neue Reize, um es wieder zu spüren. [1]

Warum wir auch negative Emotionen brauchen

Klingt erstmal unfair, oder? Aber eigentlich hat dieses Prinzip einen wichtigen Grund: Ohne Tiefs gibt es keine Hochs. Negative Emotionen wie Traurigkeit, Wut oder Angst sind nicht nur lästig. Sie helfen uns, uns weiterzuentwickeln. Studien zeigen, dass Menschen, die bewusst mit negativen Gefühlen umgehen, widerstandsfähiger sind und langfristig zufriedener leben. [2]

Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn du nach einer schwierigen Phase eine Lösung findest oder dich nach einem anstrengenden Tag so richtig entspannen kannst. Genau dann fühlt sich das Glück am intensivsten an. Ohne Schatten gibt es kein Licht, ohne Regen keinen Regenbogen.

Warum Herausforderungen uns glücklicher machen

Das heißt natürlich nicht, dass wir uns absichtlich schlechte Zeiten wünschen sollten. Aber wenn wir verstehen, dass Glück kein Dauerzustand ist, können wir Herausforderungen anders betrachten. Statt sie als lästige Hindernisse zu sehen, können wir sie als Wachstumsmomente nutzen.

Jede Krise, jede schwierige Phase kann dir etwas beibringen. Sei es Geduld, Durchhaltevermögen oder einfach eine neue Perspektive. Und wenn du dann wieder einen echten Glücksmoment erlebst, fühlt er sich umso intensiver an.

Fazit: Lass das Leben fließen

Vielleicht ist die beste Strategie nicht, ständig nach Glück zu jagen, sondern zu akzeptieren, dass das Leben aus Höhen und Tiefen besteht. Glück ist nicht das Ziel, sondern der Weg. Mit all seinen Umwegen und Überraschungen.

Also, wenn das nächste Tief kommt: Sieh es als eine Welle, die du nicht bekämpfen musst. Surfe drauf, wachse daran – und genieße die Glücksmomente, wenn sie da sind. Sie kommen wieder, ganz sicher. 😊


OHO! Magazin Oktober 2025

Vom Stolpern zum Strahlen

Warum wir durch Herausforderungen wahres Glück finden

ZUR AUSGABE OKTOBER 2025

Quellen:

[1] Beck, H. (2023, 14. Juli). Glück ist kein Zustand – Das Märchen vom dauerhaften Glück. Deutschlandfunk Nova. https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/emotionen-glueck-ist-kein-zustand-das-maerchen-vom-dauerhaften-glueck

[2] Pletzer, B. (2021). Die Rolle der Emotionsregulation für das psychische Wohlbefinden: Ein Überblick über aktuelle Forschungsbefunde [PDF]. Universität Innsbruck. https://ulb-dok.uibk.ac.at/download/pdf/9514415.pdf

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